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GIGATHLON 2011 – STEGU

Bis Mitte Juni hatte ich einige bange Momente, wo ich nicht wusste, ob ich diese Höhenmeter wirklich schaffen würde. Doch nach einem erfolgreichen Training am Vierwaldstättersee (Rigi) war ich meiner Sache sicher.

Beim Inlinen am Freitagnachmittag hielt ich mich bewusst zurück, setzte hauptsächlich auf die Arme und entlastete die Beine weit möglichst. Die 750 Hm hinauf auf Leukerbad waren bald geschafft und ich hatte erst noch Zeit, die Aussicht auf der Felsenstrasse zu bewundern und hie und da – fahrend selbstverständlich – noch ein Foto zu machen.

Am Samstag wurde auch ich etwas nervös als wir in Sion auf Sändle warteten. Jetzt geht’s richtig los und die Vorfreude um die Sportlichen Grenzen herauszufordern stieg ins Unermessliche. Die anschliessende Tour mit dem Rennvelo war sehr anstrengend. Da jedoch das Wetter super mitspielte, hatte ich Energie in Hülle und Fülle. Nach der ersten langen Abfahrt kam dann jedoch der erste kleine Schock: Muskelkrampf im linken Wadenbein – „was, jetzt schon?“ fragte ich mich. Ich lockerte ein wenig und trat logischerweise weniger hart in die Pedale (gezwungenermassen!). Beim anschliessenden Aufstieg nach Crans Montana bemerkte ich dann jedoch nichts mehr. Eventuell auch weil mich ein Aargauer (Single-Athlet) den ganzen Aufstieg hinauf zulabberte (Richtig gelesen, nicht ich Ihn, sondern er mich!). Der Wechsel verlief super und das erste Mal kamen bei mir so richtig Emotionen auf. Der Empfang war super, da tausende von Athleten anwesend waren.

Nachdem Sändle vom Plain Morte wieder auf normalem Höheniveau angekommen war, machte ich mich auf die Bikestrecke. Der erste lange Anstieg (ca. 40 Minuten) wurde mit einer „geilen“ Abfahrt belohnt. Die verlangte einem technisch alles ab, so dass ich froh war, nach ca. 1 Stunde „Single-trails“ in Varen zu sein. Dort konnte ich die Arme lockern, welche doch recht strapaziert wurden! Der anschliessende Aufstieg (nochmals die Felsenstrasse) konnte ich dann weniger geniessen. Die Steigung wollte nicht mehr aufhören und zum ersten Mal stellte ich mir hier die Frage: „WIESO?“ Der Kopf mag nicht mehr und mit dem Willen musst Du nun einen Weg finden, dieses Tief zu überwinden. Weil der Körper hat noch Reserven – diese habe ich dann auch angezapft, so dass ich überglücklich in Leukerbad ins Ziel fahren konnte!

Dann ging alles schnell: Duschen (kalt) – essen – Massage – schlafen. Hier noch zu erwähnen, dass es in Leukerbad wohl nur ca. 0° war in der Nacht – mein dünner Schlafsack definitiv die falsche Wahl! Zudem war die  Luftmatratze höchstens als Plastikabdeckung gegen den Boden zu verwenden – von Luft konnte keine Rede sein!

Sonntagmorgen: Tagwache um 03.30h und los gings im gleichen Stil: Anziehen – Zelt demontieren – Auto packen – Morgenessen – Sändle beim Bikestart anfeuern – abreisen. Und schon waren wir in Raron in der Wechselzone. Bis die Sonne ins Rhonetal durchgedrungen war, herrschte in den meisten Begleitfahrzeugen „Tiefschlaf“, doch dann kamen Gigathleten und Supporter aus allen Löchern um die Wechselzone zu bevölkern. Nun ging das Warten los und nach einigen Kommunikationsschwierigkeiten fuhr Sändle in der Wechselzone ein. Das hiess aber für mich noch lange nicht „los“ – sondern noch warten bis Sie ihre 4 Runden im Baggersee absolviert hatte. Kurz nach zwölf schwang ich mich aufs Rennvelo um meinen Teil zum „guffäraherte Sunntig“ beizutragen.

Die Rennvelofahrt nach Zermatt war soweit in Ordnung. Ich konnte mein Tempo ziemlich gut durchziehen und hatte noch keine Ermüdungserscheinungen. Beim Lauf wurde ich jedoch nach 1km zurückgebunden – es war zu steil für mich und ich marschierte. Loosli erklärte mir im Ziel anschliessend, dass er bis zum km 9 alles gelaufen sein! Ich habe aber auch mit marschieren noch ein paar eingeholt. Ab km 4 gings dann auch für mich laufend weiter, so dass ich in einer sehr guten Zeit bereits die Hälfte absolviert hatte. Nun jedoch kamen die wirklich harten Abschnitte. Immer wieder wurden kurze flache Stücke mit langen, steilen Anstiegen unterbrochen. 2x kam ich wieder an die psychische Grenze. Inzwischen liebe ich diese Herausforderung, denn Kopf zu überlisten! Nach 2,5 Std war ich dann auf dem Gornergrat – ein kleiner Muskelkrampf kurz vor dem Ziel gab mir jedoch zu denken. Schaffe ich nun noch den Aufstieg mit dem Rennvelo auf die Moosalp? Wenn dort Krämpfe kommen, dann „guet Nach am füfi“!

Die Retourfahrt nach Zermatt mit der Bahn verbrachte ich „dehnend“ und „essend“ – zudem noch ein intensiver Kulturaustausch mit einem Taiwan-Päärchen. Kleiderwechsel in Zermatt und ab auf’s Rennrad. Da bis nach Stalden hinunter „Neutralisiert“ war, stellten wir (einige Singels und couples) eine Gruppe zusammen und fuhren geschlossen hinunter. Unter Gemütlich verstanden diese „Velofreaks“ einen Schnitt von ca. 38 km/h! Und nun kam das letzte Hindernis, welches zwischen mir und dem Ziel in Turtmann stand: die Moosalp mit einem Anstieg von 1’200 Hm auf 14km.

Der erste Drittel war hart und ich an der Leistungsgrenze. Der Aargauer Schnurri (der gleiche wie vom Samstag) hatte mich abgehängt – es wurde sofort ruhiger und ich konnte „beängstigend“ mein Keuchen hören – und ich kämpfte zum 4 Mal gegen meinen Kopf an. Mit einer fahrenden Verpflegung tankte ich neue Energie und ab dem 2. Drittel waren die Beine wieder einigermassen okay. Und für den letzten Abschnitt des Aufstieges kamen wohl einige Glückshormone dazu. Ich spürte das Ziel vor mir und schaltete locker einen Gang höher. Die 2 Couple Atleten an meiner Seite riefen noch was von „Bergfloh“ und „kennsch dr Fuentes?“ nach. Ich pedalte dem höchsten Punkt entgegen und freute mich bereits auf die lange Abfahrt hinunter nach Turtmann. Oben angekommen, wollte ich die freudige Botschaft meinen „Gspändli“ mitteilen, doch niemand nahm das Natel ab. Na gut, dann fahre ich halt weiter. So gings mit Tempo 60 – 70 km/h dem Ziel entgegen. Um 21.00h fuhr ich in Turtmann ein und konnte mit Sändle und unserem Klasse Supporter Beily die Ziellinie überqueren – mit einem Purzelbaum! Emotionen pur und einfach Glücklich, diese Herausforderung gemeistert zu haben.

Stegu
GIGATHLON 2011 – Sändle

Endlich war es 1. Juli und der Gigathlon stand vor der Tür. Die zahlreichen Trainingsstunden (Schneeschuhlaufen, Laufen, Inlinen, Biken, Schwimmen, auch einmal Langlauf war dabei) konnten nun auf die Probe gestellt werden.

Stegu und Beily kamen mich am Freitagmorgen um 10.00 Uhr abholen. Nachdem alles Gepäck verstaut war, ging es ab ins Wallis.

In Goppenstein gab es noch eine Mittagsstärkung. Ohne Aprikosen zu kaufen checkten wir in Turtmann rechtzeitig ein.

Stegu begann zu „nüschele“ und machte sich bereit für seine erste Disziplin. Um 16.00 Uhr wo Beily und ich bereits in auf dem Weg nach Leukerbad waren, gings für Stegu los mit den Inlines!

In Leukerbad haben wir unterdessen unser Zelt und auch noch die zwei Zelte unserer Nachbaren (eine gute Tat pro Tag…!!!) aufgestellt. Pünktlich, so wie es Stegu geplant hat, erreichte er das Ziel in Leukerbad. Beily und ich waren rechtzeitig im Zielgelände um Stegu in Empfang zu nehmen. Stegu ist nun in den absolvierten Disziplinen mit 1:0 in Führung gegangen. Nach dem Abendessen freute ich mich sehr auf meinen kuscheligen warmen Schlafsack! Sleep well…

Bis ca. 1 Stunde bevor der Wecker klingelte (also um 02:30 Uhr) konnte ich gut schlafen, dann begann allmählich die Nervosität. Nach dem Frühstück brachte mich der Car nach Turtmann. Ohne Hektik, zog ich meine Inlineausrüstung an. Um 6:00 Uhr ertönte der „schreckliche“ Gigathlon Song, und der Samedi Glacial war eröffnet. Die Strecke nach Sion war schön, die Morgenstimmung herrlich. Das Tempo habe ich nach der Hälfte etwas zurückgenommen da ich heute noch zwei weitere Disziplinen zu absolvieren habe. Ohne mein rechtes Knie zu spüren (wie es gewöhnlich während dem Inlinetraining war) übergab ich den Zeitmess-Chip an Stegu und es stand 1:1!
Stegu war auf dem Rennvelo, und Beily und ich machten uns auf nach Crans Montana. Unterwegs konnten wir noch die schnellsten Inlinern der Team of five Teams beobachten.
Beily hat mich beim Kohlenhydrat tanken und schwimmtauglich zu machen unterstützt, dann pedalte Stegu schon heran. Das Wasser war keine Abkühlung, denn es war lauwarm. Es waren 4 Runden zu schwimmen und nach jeder Runde genehmigte ich mir ein Stück Banane. Denn ich sah, dass viele Athleten (Singles und Couples) wegen Krämpfen lange Pausen brauchten oder gar aufgaben, und hoffte, dass mir das nicht passieren würde. Nach etwa 3 Runden, merkte man, dass nun auch viele Team of five Team`s am Schwimmen waren, denn der Platz wurde enger, und das Gerangel grösser. Nicht ganz unglücklich dass ich die vier Runden beendet habe, hiess es zügig in die Laufkleidung zu schlüpfen.
Mit Camelbag und reichlich Gel machte ich mich auf den Weg zum Plaine Morte. Die Aussicht und das ganze Feeling war einfach unbeschreiblich. Das meiste der Strecke habe ich in zügigem Marsch-Tempo bewältigt. Die letzten 2 km waren die schlimmsten, das der Sauerstoff weniger wird, merkte man gut. Noch etwas vor meiner Vorgegebenen Zeit kam ich oben auf der Plaine Morte an! Wow, super, der Samstag habe ich geschafft!!!
Nun begann der etwas erschwerliche Weg mit der Gondel nach unten zu kommen!
Ich überreichte Stegu den Chip, wünsche ich alles Gute für die Bikestrecke, und es stand 3:2 für mich J

Beily chauffierte mich wieder nach Leukerbad. Ohne viel Zeit übrig zu haben, haben wir am Ziel nicht lange auf Stegu warten müssen! Jetzt steht es 3:3, und der Samstag ist von beiden voll und ganz absolviert!
Das Abendessen hat mir nicht ganz gemundet und die Wartezeit zum massieren zögerte die Nachtruhe hinaus.
So läutete um 03:30 Uhr schon der Wecker wieder.
Mit nüschele, um mich biketauglich zu machen brauchte ich mehr Zeit als geplant. So blieb nicht viel Zeit zum frühstücken, was ich später bereute.
Noch bei Dunkelheit, ertönte um 5:00 Uhr der Gigathlon Song, und die Bikestrecke am gguferhertä Sunntag war für die Gigathleten frei. Ein langer Aufstieg nach Tschärmillonga, dann eine coupierte Phase und dann die grosse Qual hinauf zum Heruhubel. Nun büsste ich die fehlende Zeit zum frühstücken ein….. Auch noch mit dem Gedanken dass es mir nicht reichen wird, denn Kontrollschluss zu erreichen, kämpfte ich mich weiter den Pfad hinauf. Kurz vor der Abfahrt, rief Beily an und versicherte mir, dass der Kontrollschluss erst 14:15 Uhr wäre und nicht schon 09:45 Uhr. Ungläubisch fuhr ich nach Steg hinunter, der Rohne entlang nach Raron. Wenige Kilometer vor dem Ziel stürzte ich noch bei der Einfahrt zu einer Brücke. Dann endlich war die Wechselzone zu erkennen, mit grosser Verspätung warf ich das Bike auf die Wiese. Nach einer Pause mit Trinken und Essen, presste ich mich mit Hilfe von Beily in den Neoprenanzug und nahm meine letzte Disziplin, das Schwimmen in Angriff. Das etwas kühlere Wasser war eine herrliche Abkühlung. Wieder waren es 4 Runden zu schwimmen, und wieder gönnte ich mir die Zeit zum Bananenessen. Ohne Krämpfe und ohne in der Schlägerei unter zu gehen übergab ich den Chip an Stegu, und jubelte dass es nun 5:3 für mich stand! Stegu machte sich mit dem Rennvelo auf nach Zermatt. Er hat jetzt noch seine zwei letzten Disziplinen zu bewältigen.
Beily und ich fuhren los. Unterwegs durfte ein Zmittagshalt nicht fehlen. Für mich gab es eine Käseschnitte zur Stärkung! Da nun Stegu auf sich alleine gestellt war, gestatteten wir uns eine Erholungseinheit im Brigger Bad! Wie herrlich……

Später in Turtmann angekommen, konnten wir den Zieleinlauf der „5 gäge 2“ mit verfolgen. Dann wurde unser Zelt aufgestellt, das Abendessen genehmigt. Und danach, wartete Beily und ich vor dem Ziel auf Stegu. Er brauste an, und wir liefen gemeinsam mit einem Purzelbaum über die Ziellinie.

Wow, unser Ziel, ans Ziel zu kommen, erreicht! Wow! Mega GIGA!

GIGATHLON 2011 – Stefu Loosli

Nach der ersten Nacht im Zelt, sollte am Samstag 2. Juli mich und die Schwimmerin Dodle, der Wecker um 06.00 Uhr wecken. Dies machte aber bereits 20 Minute vorher der Speaker, da die Singels und Couples bereits mit den Inline starteten. Nach dem Morgenessen und dem Packen, ging es Richtung Turtmann Bahnhof. Dort warteten bereits zig weitere Gigathleten um via Sierre nach Crans – Montana zu gelangen. Dort hatte ich noch Zeit zum trinken, Toilettenangelegenheiten zu erledigen etc. Die Nervosität stieg plötzlich, als der Velofahrer Jürgu anrief und noch 20 Minuten mit dem Rad zurückzulegen hatte. Danach nahm Dodle die 3 km Schwimmen in Angriff. So hatte ich noch etwa eine Stunde Zeit. Die Nervosität stieg wohl ungebremst weiter, die Startnummer ging beinahe vergessen und die langen Schlangen bei den Toi Tois wusste man anders zu umgehen…. Nach einem kurzem, sehr kurzem Einlaufen und Warm Up, begab ich mich in die Wechselzone. Dort war bereits der Teufel los, SchwimmerInnen suchten verzweifelt ihre LäuferInnen, es ging wie im hölzernen Himmel zu und her und als sich dies ein wenig ruhte, kam schon Dodle her gerannt und ich konnte den Zeitmesschip übernehmen. Doch wie macht man dieses Ding an das Bein wenn man Nervös ist? Keine Ahnung, irgendwie hing dieser Bändel an meinem Bein, beim ersten Verpflegungsposten, half mir Gott sei Dank eine Frau die Bananen verteilte diesen verflixten Bändel am Bein korrekt zu befestigen. So konnte ich unbeschwert weiterrennen Richtung Plain Morte. Es wurde kurviger und steiler. Man passierte gar noch einen Kuhstall der im Winter als Apres-Ski Bar dient, erzählte mir jedenfalls die junge hübsche Frau die ich gerade überholte. Doch Apres-Ski war weit entfernt, etwa 2 km später gab es Wasser und ein Stück Banane. Danach ging es plötzlich wieder abwärts, da gingen Höhenmeter flöten. Ausserdem war es gefährlich und erforderte höchste Konzentration. Doch schon bald ging es endlich wieder hinauf, vorbei an der Mittelstation und dem letzten Verpflegungsposten, nochmals den Mund mit Bananen vollstopfen und mit Wasser runterspülen und die letzten 4 km in Angriff nehmen. Nun wurde es anspruchsvoll, ähnlich wie beim Leiterspiel, kommst du aufs „rote Feld“ geht es ruck zuck 300 Meter runter. Ich hatte wohl Glück und erwischte lauter „blaue Felder“, jedenfalls kam es mir vor ich überholte ständig nur. 2 bis 3 km vor dem Ziel kam noch das „verreckteste“ Teilstück, auf allen Vieren ging es über Schneefelder und in den steilsten Aufstiegen, lagen bereits Läufer mit Krämpfen in den Steinhängen, natürlich versuchte man diese mit klatschen nochmals anzufeuern. Weit konnte es nicht mehr gehen, ein Läufer neben mir meinte nach seiner Uhr ginge  es nur noch 100 Höhenmeter und siehe da das Schild nur noch 1 km. Bei diesem Schild überholte ich auch noch unsere Couple Frau Sändle. Natürlich feuerte man auch sie an. Oben angekommen schaute ich auf die Uhr. Ich rechnete mit 2 ½ Stunden wenn es gut läuft, es lief nicht schlecht, die Beine fühlten sich immer noch an wie von einem jungen Reh und ich staunte nicht schlecht, als ich die 14 km und 1600 hm in 2 Stunden und 7 Minuten absolvierte. Das Glas Rotwein am Abend zuvor hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Auf dem Plain Morte wartete man zuerst auf die Kleider und musste sich dann noch irgendwie hinunter nach Crans Montana kämpfen, um den Zeitchip an Kuri zu übergeben. Somit war für mich der erste Wettkampftag beendet.

Am Sonntag stellte man schon gar kein Wecker mehr, der Speaker erledigte das wecken wieder um 20 vor 6. Mich erwarteten 4 Stunden Zugfahren, 15 km und 1540 Höhenmeter Rennen. Nach dem Morgenessen und Packen machte ich mich auf dem Weg zum Bahnhof. Unterwegs kontrollierte ich etwa 47-mal ob ich den Zeitmesschip dabei habe. Von Turtmann ging es mit einem Extrazug via Visp nach Zermatt. Da es Sammelstarts gab, reisten rund 200 LäuferInnen ebenfalls nach Zermatt. In meinem Abteil sassen 3 ältere Emmentaler, die lustige Anekdoten erzählten. So verging die Reise im Fluge. In Zermatt angekommen, checkte man erstmals die Wechselzone und das Gelände. Um 11.20 Uhr reihte ich mich im Massenstart ein. Aus Taktischen Gründen nicht vorne bei den verbissenen Läufern, sondern hinten, vorwiegend bei den „Hausfrauen“. Ich wusste die ersten 9 Kilometer gehen noch nicht so steil hinauf und die Strasse ist genug breit zum überholen. So startete ich, die ersten Kilometer waren nach dem Motto; Gas geben, bremsen, hupen. Auf den vielen Flachstücken wollte ich möglichst Kräfte sparen, selbst zum Wasser lösen blieb noch Zeit. Nach zwei Bahnüberquerungen und zwei Verpflegungsposten auf der Riffelalp ging es noch 6 Kilometer hinauf. Plötzlich kam eine Gruppe Japanern entgegen. Ich weiss zwar nicht was „Spinncheib“ auf Japanisch heisst, doch dieses Wort fiel bestimmt. Auf dem Riffelboden ging es zuerst etwas flacher weiter Richtung Riffelberg. Die Aussicht war einfach unbeschreiblich. Mit dem Matterhorn vor den Augen einen Berg hinauf quälen ist doch das schönste was es gibt. Doch es wurde verreckter und verreckter. Plötzlich kam eine Tafel 200 m bis zur Verpflegung, doch man sah nur eine Wand. Danach ging es noch 2 Kilometer, man sah den Gornergrat, doch der schien noch Meilen weit entfernt. Egal nochmals leiden und hinauf. Der letzte Kilometer  fühlt sich an, als ginge er ewig, kein Wunder bei Kilometerzeiten zwischen 8 und 9 Minuten. Kurz vor dem Ziel hört man schon die Speakerin, nochmals kurz hinauf, noch über die Treppe und schon ist man auf 3089 m. ü. M. Unglaublich man hat es geschafft  und ein Blick auf die Uhr bestätigt die Aussage der Japanern. Spinncheib. In 2 Stunden und 10 Minuten absolvierte man diese Strecke. Danach ging es mit der Gornergrat Bahn in 45 Minuten wieder hinunter nach Zermatt. Dort suchte ich den Velofahrer Jürgu und übergab ihm den Zeitmesschip. Nach rund 90 Minuten Zugfahren war man wieder in Turtmann.

Loosli Bohonos

GIGATHLON 2011 – Renate

Am Freitag 1. 7. 2011 stand nur die Anreise nach Turtmann auf dem Programm. Um 17:30  war der Treffpunkt in Gigathlon – Camp  abgemacht, um dort gemeinsam mit den anderen vier Teilnehmern des 5-er Teams einzuchecken und die Zelte in Empfang zu nehmen. Nach einer mühsamen Zugfahrt, ab Bern gab es keine Sitzplätze mehr, der ganze Zug war voller Gigathlethen mit Velos, Bikes und anderem Gepäck, landete ich um 17:20 im Wallis. Nun, sofort auf zum Fluggelände, wo unser Camp war und da wartete ich jetzt vor dem Check-In Point auf meine Teammitglieder, wartete und wartete.

Doodle, Loosli, Jürg und Kuri, die mit dem Auto angereist waren, mussten Velo und Bike in Sion und Crans-Montana deponieren und kamen erst gegen 19:00 in Turtmann an. Endlich waren wir als Team komplett und konnten das Abenteuer Gigathlon konkret in Angriff nehmen.

Am Samstag, 2. 07. 11 sollte ich als erste den aktiven Wettkampf für unser 5-er Team eröffnen. Ziemlich nervös stand ich um 7:15 im Startgelände in die vorderen Reihen ein. Die Temperatur war um 6° und ich telefonierte angespannt mit meinem Teamkollegen Kuri, damit er mir die überflüssigen Kleider, die ich noch zum Warmhalten trug, abnehmen konnte.

Endlich, punkt 8:00 ging’s los, auf zu einer eigentlich einfachen Strecke, die ich schon 2-mal vorher abgefahren war. Alle Skater hatten von Anfang an ein recht hohes Tempo vorgelegt, aber schon bald gab es erste Stürze. Im Tunnel dann einen ersten Massensturz, zum Glück konnte ich ausweichen und bald waren wir auf dem Rhonedamm.  Dort schloss ich mich einer 6-er Gruppe an und in flottem Tempo ging es Richtung Sion. Leider hatte es immer wieder Wurzeln, die den Asphalt uneben machen und fürs Inlinen tückisch sind.

Plötzlich stürzt die Skaterin direkt vor mir, unmöglich meinen Sturz noch abzuwenden!! Schon liege ich am Boden und vor allem meine Hüfte und mein Ellbogen schmerzen und bluten.  Sich möglichst schnell wieder aufrappeln, ein Blick auf die gestürzte Kameradin, ein kurzes Nachfragen, ob‘s geht und weiter Richtung Sion.

Zum Glück gabt’s keine Zwischenfälle mehr und in Sion fand ich in der Wechselzone auch recht schnell meinen Partner Jüre und konnte ihm den Zeitmesschip übergeben, damit er zur anstrengenden Rennvelostrecke starten konnte. Nun ging’s zuerst zur Sanitätsstelle, da musste ich mich in eine lange Schlange von Verletzten einreihen, es hatte ein paar Inliner, die sahen schlimm aus, auch solche mit Handgelenkbrüchen, zum Glück waren es bei mir nur Schürfungen. Nach dem Umziehen gings weiter nach Crans Montana, um Doddle, unsere Schwimmerin, zu unterstützen.

Sonntagmorgen war um 04:15 Tagwacht, um 6:00 sollte der Start in Turtmann sein und dann standen die 750 Höhenmeter nach Leukerbad auf dem Programm. Die Inlineskates sind eigentlich kein Sportgerät, um damit Höhenmeter zu fressen aber zum Glück hatte mich Stegu in den Gebrauch von Langlaufstöcken eingeweiht, so sah ich dem Aufstieg recht zuversichtlich entgegen.

Bis nach Susten gings noch ganz gemütlich aber dann begann der Aufstieg. Weil ich noch nie so viele Höhenmeter mit den Skates gemacht hatte, packte ich die Sache langsam an. Bald aber merkte ich, dass sich die Trainingsfahrten auf die Lueg auszahlten. Ich überholte  locker immer wieder andere Inliner und konnte die Fahrt sogar geniessen. Als wir uns Leukerbad näherten, blickte ich auf die Uhr und sah, dass ich über eine halbe Stunde Vorsprung auf die von mir geschätzte Zeit hatte. Nun versuchte ich Kuri anzurufen, damit er nicht noch beim Morgenessen sitzt, wenn ich in die Wechselzone komme. Niemand nahm das Telefon ab, aber in der Wechselzone war Kuri parat und machte sich sofort auf die Bikerstrecke.

Jetzt war der sportliche Teil des Gigathlons für mich schon vorbei und Teamunterstützung und Geniessen waren angesagt. In Raron warteten wir auf unseren Biker und feuerten Doodle dann beim Schwimmen an. Nachdem sich Jürg auf die die Rennvelostrecke Richtung Zermatt gemacht hatte, gings zurück nach Turtmann,  dort konnten wir ganz entspannt bei einem Bier auf Loosli und Jürg warten.

Mit SMS wurden wir auf dem Laufenden gehalten und erfuhren von den super Leistungen der Teammitglieder, die noch im Einsatz waren.

Der abschliessende Höhepunkt war dann das Einlaufen im Ziel als 5-er Team und so ging das Gigathlon Wochenende im Wallis zu Ende.
GIGATHLON 2011 – Dodle

Nach einer sehr kalten Nacht standen Loosli und ich früh Morgens auf, dank dem Start der Inliner sogar noch früher als geplant. Mit dem guten Frühstück im Magen machten wir uns dann auf den Weg. Mit Zug und Bus fuhren Loosli und ich nach Montana. Dort hatte ich noch viel Zeit, um nervös zu werden, denn wir waren viel früher als nötig dort. Gut so – denn so hatte ich alle Zeit, mir die Wechselzone und vorallem den See anzusehen. Ein flotter Walliser hat mich noch beruhigt; der See sei sicher gegen die 20°C warm. Meine Sorgen, ich werde erfrieren, erübrigten sich also. Die vier runden im See blieben jedoch…

So feuerten Loosli und ich die Gigathleten fleissig an, sogar Stegu und Dratra konnten wir noch kurz bejohlen. So verging die Zeit schnell, und noch schneller war plötzlich Jürg da, welcher mir den Chip übergab. Endlich gings auch für mich los… Mit voller Blase – leider fiel mir plötzlich die Zeit zum entleeren- rannte ich Richtung See. Schnell bemerkte ich, dass der Platz im See leider ziemlich begrenzt war: Oft wurde ich bei den Bojen „überschwommen“ und auch sonst bekam ich den einen oder anderen Ellenbogen zu spüren. So empfand ich die vier Runden eher als Qual, und ich war wirklich froh, als ich nach meinen vier Runden raus konnte, ohne wie vorher wieder rein zu müssen. Die Chip-Übergabe klappte auch bei Loosli und mir reibungslos. Der erste Tag war für mich also geschafft. Nach diesem ersten Tag war ich bereits so müde, dass ich den wohlverdienten Schlummertrunk verpasste.

 

Der zweite Tag war umso schöner. Als ich in die Wechselzone kam, hatte ich zwar einen Schock: Viele SchwimmerInnen standen bereits in de Wechselzone, und zwar in voller Montur. So dachte ich, ich sei viel zu spät und müsse dies jetzt den anderen SportlerInnen gleich tun. Jürg beruhigt mich, und sagte es ginge sicher noch bis zu 45 Minuten. Also fragte ich mich weiterhin ab den Verrückten, die doch tatsächlich über eine Stunde im Neoprenanzug in der prallenden Sonne auf die Biker warteten. Drei Fehlalarme später war es dann ernst; Kuri kam in die Wechselzone und übergab mir den Chip. So rannte ich wiederum Richtung See, den ich dieses Mal noch nicht betrachten konnte. Die Laufstrecke bis dahin fand ich ziemlich lang; im Neoprenanzug zu rennen war in dieser Hitze nicht wirklich angenehm. Umso angenehmer war dann der Sprung ins Wasser; der See hatte die perfekte Temperatur. Ich nahm mir vor, doch lieber etwas ausserhalb der Bojen zu schwimmen, damit ich diesmal meinen Rhythmus finden konnte. Mit Rhythmus wars tausend Mals schöner als ohne; ich schwamm und schwamm und konnte es richtig geniessen. Meine Familie, die extra angereist war, feuerte mich nach jeder Runde an, worüber ich mich sehr freute. Wiederum nach vier Runden verliess ich das Wasser; dieses Mal jedoch mit etwas Wehmut.

Abends liefen wir als Team ins Ziel ein; die Freude war riesig. Gemeinsam erwarteten wir noch Dratra und Stegu, welche den Gigathlon doch tatsächlich als Couple-Team gemeistert haben. Wir alle genossen die Stimmung, und feierten noch ein wenig. Der nächste Tag im Brigerbad war der perfekte Abschluss für den Gigathlon on the rocks; es ist und bleibt ein super Erlebnis für mich.

 

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