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Das Dämmerlicht war eben erst angebrochen, als sich am Samstag, 13. September, 25 erwartungsfrohe Männerriegeler anschickten, in Gerbers feudalem Reisecar ein Plätzchen auszusuchen. Eine verheissungsvolle Reise konnte beginnen. Noch wartete zuerst zwar nichts Umwerfendes auf die Reiseschar, ging es doch lediglich durch die Jurahänge dem Grenzzoll Basel zu. In deutschen Landen ging die Fahrt dann – bei stetig zunehmendem Verkehr – zügig weiter nordwärts. Karlsruhe wurde unbeachtet links liegen gelassen und liebliche Orte „im Hinterland“ durchquerend, sollte der braun und träge daher fliessende Neckar zukünftig unser treuer Begleiter sein. Vorerst aber trafen wir pünktlich in Hirschhorn ein, wo im „Hirschen“ eine liebenswürdige Wirtin uns fürstlich bewirtete. Trotzdem stieg die Spannung bzw. das Unbehagen beinahe ins Unkontrollierbare, machte doch während dem Essen das hartnäckige Gerücht die Runde, die angesagte 1½-stündige Wanderung entlang dem Neckar sei für „volle Mägen“ etwas gar anstrengend. Es war dann, nachdem wir uns gegenseitig Mut zugesprochen hatten, allerdings sehr erholend und angenehm. Eine Fährenfahrt brachte uns am Marschziel auf das andere Flussufer nach Neckarshausen und weiter – mit dem Car – nach Neckarsteinach. Von hier aus zählten wir zu den Kunden der „Rhein-Neckar-Gästeschifffahrtgesellschaft“. Sie führte uns in einer knapp zweistündigen, sehr abwechslungsreichen Flussfahrt dem Ziel unserer Reise, der Stadt Heidelberg, entgegen. Dort suchten wir rassig unser Nachtquartier im Hotel Leonard auf. Nicht etwa zur frühen Nachtruhe, denn das Nachtessen war angesagt in der…Kulturbrauerei!  Unter all den schicken, gestylten „Beizen“ in postmodernem Ambiente, ist die Kulturbrauerei ein offensichtlich selbstbewusster Paria geblieben. Sicher und warm umfängt das dunkle Gebälk und der knarrende Holzboden die Gäste und das Essen war reichlich und gut –  und der Hopfensaft in allen Varianten auch!

Vom Militärfahrrad bis zur Concorde
Der zweite Tag begann – wie könnte es auch anders sein – mit dem Morgenessen.  Weil eine Männerriege hie und da auch der Kultur zugetan ist, besuchten wir nun, und zwar nicht einfach so als Alibiübung, das Schloss Heidelberg – ein im Laufe der Jahrhunderten etwas gross geratenes Kleinod mittelalterlicher Baukunst.
Noch waren aber die Highlights nicht erschöpft, stand doch noch der Besuch des Technikmuseums in Sinsheim auf dem Programm. Was wir dort zu sehen bekamen von der Concorde über das Space Shuttle bis zum antiken Schweizer Militärfahrrad überstieg sämtliche Vorstellungen. Einfach imposant, grossartig! Leider verging die Zeit nur allzu schnell, und kurz nach 15 Uhr stiegen wir zum „Schlussspurt“  wieder zu unserem umsichtigen Chauffeur Dieter Saladin in den Car.
Eine erlebnisreiche, an neuen Eindrücken  reiche touristische Pilgerfahrt fand pünktlich um 19 Uhr in Roggwil ihr Ende. Muss noch erwähnt werden, dass es sehr lustig und fidel zuging und Fritz Loosli uns allen ein fast väterlich, treu besorgter  Reiseleiter war. Danke herzlich, Fritz!

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