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Reiseziel Ostschweiz

Was Hobbymeteorologen und Rheumageplagte schon seit Tagen prophezeiten, bestätigte sich am Wochenende vom 26./27. September: Spärliche Föhnschlieren, gegen Osten hin tiefhängende Nebelbänke möglich, sonst vorwiegend sonnig. Unter diesen gütigen Voraussetzungen nahm die Exkursion der Männerriege STV Roggwil ihren Anfang. Leichten Herzens und beschwingt bestiegen alle den feudalen Gerber Car. Dieser, wie auch Schiff, Zahnrad-Bahn und sogar  Schusters Rappen gehörten fortan zu unseren mehr oder weniger willkommenen „Beförderungsmitteln“. Vorerst ging es – nach einem kurzen Boxenstopp beim Katzensee – zügig der Südküste des Bodensees zu, und bald schon hatte Petrus mit uns ein Einsehen. Wie Hochseematrosen freuten wir uns ob den herrlich wärmenden Sonnenstrahlen während der Schifffahrt von Romanhorn Richtung Friedrichshafen. Nach einer Stadtrundfahrt „supplement“ lockte Deutschlands Frühwerk, der Zeppelin, unser Interesse. Das Auge für die Technik haben wir ja allesamt behalten und zollten somit dem behäbigen Luftschiff als Zeuge einer untergegangenen Welt, die gebührende Aufmerksamkeit. Der nächste Zwischenhalt in Lindau zog unsere anfänglich noch geschlossene Formation bedenklich auseinander. Alle suchten ein Plätzchen am See und dies sollte möglichst zu einem Restaurant gehören. Glücklich, wem dies gelang, gab es doch viel „Schönes“ zu bewundern. Unter Aufbietung der ganzen Reserve an Selbstüberwindung fanden sich aber alle zu angegebener Stunde wieder im Car zur Weiterfahrt nach Hohenems. Zimmerbezug im Café Hotel Lorenz. Dann hoffnungs- und freudvolle Dislozierung zum sternegeschmückten „Schloss-Palast“, in welchem das langersehnte und vielbesprochene Nachtessen stattfinden würde. Während 4 (in Worten: vier) Stunden assen und tranken wir und folgten dabei den Weisungen unseres eben gekrönten Königs „Hanspeter den Ersten“, den Rittern, Knappen, dem Stallmeister, Vorkoster und was sich sonst noch alles in einem düsteren Schlossverlies so herumschlägt. Gelacht wurde dabei sehr viel und von Herzen. Schliesslich brachen wir befriedigt bzw. gut genährt zur Nachtruhe auf.

„Trocken“ dem Witz-Weg entlang

Der zweite Tag begann – wie sollte es auch anders sein – mit dem Morgenessen im „Lorenz“. Schlag auf Schlag folgten sich dann Carfahrt nach Rohrschach, Schifffahrt nach Reineck, Bergbahnfahrt nach Walzenhausen und Wanderung entlang dem Witz-Weg. Es ging „Hoger auf, Hoger ab“ und schnöde liessen wir dabei sämtliche auch noch so idyllisch gelegene Wirtschaften links liegen. Böse Zungen behaupten heute noch, dies sei die vom Reiseleiter angekündigte Überraschung gewesen. Dafür entschädigte das Mittagessen in angenehmer Wirtschaft in Wolfhalden, mit herrlicher Rundsicht über den Bodensee, die durstigen Seelen. Ab Heiden ging es wieder mit der Bahn von 830 m.ü.M. bergab auf „Seehöhe“ nach Rohrschach. Was dann folgte war leider schon die Heimfahrt.

Eine prächtige Reise ging zu Ende, wir hatten ja Prachtwetter. Die liebliche Landschaft, beste Kameradschaft und allerbeste Organisation durch Franco und Fritz machten die Reise zu einem echten Erlebnis.

Ernst Glur

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