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Vom 13. bis 23.Juni findet in Biel das Eidgenössische Turnfest mit 60'000 Turnenden statt. Am grössten und ältesten Breitensportanlass der Schweiz startet der Turnverein Roggwil mit 49 Turnern in der ersten Stärkeklasse.

Trainieren für den Fachtest Allround:  STV-Präsident Daniel Greub  (links), DTV-Präsidentin Sabrina Schoenenberger und TK-Chef Marco Lerch.

Trainieren für den Fachtest Allround: STV-Präsident Daniel Greub (links), DTV-Präsidentin Sabrina Schoenenberger und TK-Chef Marco Lerch.
Bild: Marcel Bieri
 

In der Turnhalle Hofstätten in Roggwil herrscht am Freitagabend Hochbetrieb. Wegen des Dauerregens wird das Training der Herren in die Halle verlegt. «Zum einen wegen des tiefen Rasens und zum anderen wegen der Verletzungsgefahr. Vor dem Grossanlass wollen wir kein unnötiges Risiko eingehen», sagt Daniel Greub, Präsident des TV Roggwil. Seit Mitte April wird intensiv trainiert, Damen und Herren separat.

Ein Turner hat nur die Nockenschuhe dabei und muss barfuss spielen. Natürlich bleiben die Witze seiner Kollegen nicht aus. Die Stimmung ist gut, und das Training macht trotz Anstrengung sichtlich Spass. Eine wichtige Grundvoraussetzung für den Fachtest ist die Fähigkeit, während mindestens dreier Minuten voll durchzuziehen. «Noch dreissig Sekunden. Die Präzision muss verbessert werden», fordert TK-Chef Marco Lerch. In zwei Durchgängen erspielen sich die Wettkämpfer Punkt um Punkt.

Erkennungszeichen Orange

«Die Gesamtnote setzt sich aus allen drei Disziplinen zusammen. Unser Ziel ist eine sehr gute Note, und dafür muss man üben, üben, üben», betont Sabrina Schönenberger, die den Damenturnverein seit fünf Jahren präsidiert. Sie trägt eine orange-graue Trainerjacke. «Wir gehen jeweils als ‹Oranjes› durch. Das ist gleichzeitig unser Schlachtruf», erklärt die Präsidentin lachend. Dieser habe sich seit der Euro 2008 in Bern gefestigt, als holländische Fussballfans in Orange die Public-Viewing-Zonen besuchten. Zudem ist es praktisch: Wenn alle Roggwiler in leuchtendes Orange gekleidet sind, erkennt man sich gut in der Menge.

Natürlich werden in Biel weitere Disziplinen wie Korbball, Volleyball, Leichtathletik, Weitsprung, Schleuderball, Gymnastik Kleinfeld und Pendelstafette absolviert. Ballgefühl sowie spielerisches und koordinatives Geschick sind gefragt. Auch 38 Jugendliche schnuppern erstmals Turnfestluft.

49 Personen beteiligt

Im dritten Wettkampfteil wird der Oberaargauer Verein mit 37 Männern und 12 Frauen den Fachtest Allround bestreiten. «Ziemliches Aufsehen erregten wir am Verbandsturnfest in Huttwil, als wir sogar mit 66 Turnenden antraten und jeweils sämtliche Anlagen belegten», erinnert sich Marco Lerch, der sein erstes «Eidgenössisches » mit der Jugi Roggwil 1996 erlebte.

In der ersten Disziplin werfen sich zwei Läufer einen Rugbyball durch den Reifen zu und weiter zum Werfer/Fänger. Dabei werden die Positionen gewechselt, und der Kreislauf beginnt neu. Bei der zweiten Aufgabe wird mit dem Wurf des Tennisballs zum Mitspieler gestartet, welcher den Ball mit dem Gobaschläger direkt zum dritten Mitspieler schlägt. Der Ball wird gefangen, die Plätze werden getauscht. Beim Beachball stellen sich sechs Spieler auf einem Quadrat auf. Der Ball wird einander zugespielt, wobei die Position nach jedem Schlag gewechselt wird. Ziel ist die Geschicklichkeit im Rückschlagspiel.

Das Alter der Turnenden liegt zwischen 20 und 45 Jahren. Die Teilnahme an eidgenössischen Turnfesten ist ein grosser Ansporn und weckt den Ehrgeiz.

Gemeinsames Ziel

«Wir alle haben ein gemeinsames Ziel und wollen in der ersten Stärkeklasse starten», erklärt Daniel Greub. «Das fördert den Zusammenhang und macht den dreiteiligen Vereinswettkampf besonders interessant», bestätigt Sabrina Schönenberger. Nächstes Jahr wird der TV Roggwil gemeinsam ein Verbandsturnfest durchführen. Aber vorerst hat das «Eidgenössische» Vorrang: «Hopp Oranje!»

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