Wenn ausgiebig verkostete Wurstware zum Tageshöhepunkt bestandener Turner wird, dann ist die Zeit der Treberwürste angebrochen. So war es am 5. Februar, als in beginnender Morgendämmerung 15 Mitglieder der Seniorengruppe des Ressort Männer aufbrachen, um dem traditionellen Treberwurstschmaus zu huldigen. Wie seit bald zwei Jahrzehnten wird dazu das schmucke Weindorf Twann angestrebt —– meist auf respektablen Umwegen. So auch diesmal. Das Wetter wurde vom Radiowettermann als «beständig, aber kühl» verkündet. Und er sollte recht bekommen. Es tat der Reise keinen Abbruch. Zwar störten die hartnäckigen Nebelschwaden die gute Fernsicht, doch sie ersparten uns viele Schweisstropfen. Denn die Zugsreise nach Bern und weiter westwärts bis Ins war nur der «Aufgalopp». Das Zwischenziel hiess Erlach, das wir per Linienbus erreichten. Nun wurden wir nach einer kurzen, aber herrlichen Wein- und Pizzadegustation zur frohen Wandergruppe! «Kurze, flache rund 70-minütige Wanderung» war vom umsichtigen Wanderleiter Urs Huber angesagt. Strapazen waren daher nicht zu erwarten, und so gingen wir trotz nebelbedingter Blickfeldbeeinträchtigung wohl etwas zu gemütlich die Wanderung an. Denn zwei Minuten waren wir zu lange unterwegs, und so sahen wir im Bahnhof von Le Landeron unser Zug nur noch von hinten. Eine kurze Krisensitzung wurde anberaumt und rasch stand der Entschluss fest: Das schmucke, notabene nicht einmal dominant angeschriebene «Cafè» in Sichtweite des Bahnhofes musste uns mit Moretti-Hopfenperlen den Reisestopp erträglich machen — was problemlos gelang!
Die Treberwürste warteten
Mit einer Stunde Verspätung erreichten wir Twann, respektive das Kellergewölbe von Stephan Ruff. Der berauschende Duft von Traube, Schnaps und Tresterdämpfen lotste uns schnurgerade dorthin. Ein Hauch von Urzeiten umgab uns beim Durchschreiten des Torbogens wo im Nu jeder sein Plätzchen im «Speisesaal» einnahm. Die Saucissons von der allerbesten Sorte, der «Härdöpfusalat» speziell und einmalig, der Wein vorzüglich, der Marc in Sauce und «pur» wirkungsvoll und Monika als treue Seele lieb, zuvorkommend und sorgte wie immer für eine vorzügliche Bewirtung. Nur allzu früh hiess es Aufbrechen zur Heimreise. Es war einmal mehr ein herrlicher Tag. Danke lieber Urs für die einwandfreie Organisation. Wir probieren es nächstes Jahr wieder.